Intershop IV
Das Projekt
Intershop IV ist ein Kunstprojekt in der Innenstadt von Halle (Saale), das sich an drei voran gegangenen Intershops in der Südstadt von Karlsruhe einreiht, und gemeinsam von dem Verein Die schöne Stadt e.V. (Halle) und dem Südstadt Inside e.V. (Karlsruhe) in Kooperation mit der Stadt Halle und dem Neuen Kunstraum Karlsruhe veranstaltet wird.
Das Projekt unterstützt die Vermittlung und Präsentation zeitgenössischer Kunst und die Erweiterung des öffentlichen Raums für Kunst durch temporäre Eingriffe vor Ort. Dadurch wird die kulturelle und strukturelle Situation der Stadt beleuchtet.
Im September 2006 beschäftigt sich der Intershop IV mit den Fragestellungen zum Thema Austausch und Wechsel. Unter Austausch werden hier so unterschiedliche Bereiche verstanden, wie Transfer von Geld und Waren, wie Systemwechsel und ihren Folgen, wie der sich selbstregulierende Markt und seine Preise aber auch den Ausschluss vom Tausch.
Ausgangspunkt zu diesen Überlegungen und Fragestellungen war der DDR - Intershop, der die Möglichkeit bedeutete, in realen Kontakt oder sogar Austausch mit Waren aus dem Westen zu kommen in einem speziell für die Einnahme von Devisen konstruierten eigenen Wirtschaftsraum und -kreislauf.
Die Ausstellung versteht sich als öffentlicher, experimenteller Raum, in dem Bedeutungszusammenhänge von gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Prozessen sichtbar gemacht werden.
Dazu werden 10-15 Künstler nach Einreichung eines Konzeptes ausgewählt und erhalten die Möglichkeit auch vor Ort zu arbeiten.
Ort der Ausstellung ist der ehemalige Kondi-Supermarkt in der Stegpassage mit ca. 600qm Ausstellungsfläche. Der Ausstellungsraum ist ein Ort, der den momentanen Strukturwandel der Stadt Halle besonders gut verdeutlicht.
Der Ort
Der Ausstellungsort befindet sich am Rand der halleschen Innenstadt und wird als Der Steg bezeichnet. Markiert wir dieser durch die ehemals drei, jetzt noch zwei Hochhäuser und der Stegpassage. Der Steg bildet im Ensemble: Riebeckplatz und Halle-Neustadt das städtebauliche Bindeglied, entlang der Hochstraße.
Dieses verbindet Halles Altstadt mit Halle-Neustadt. Damals waren die Hochhäuser begehrter und moderner Wohnraum und die Stegpassage mit Cafés und Feinkostläden eine be- liebte Einkaufsmöglichkeit. Heute ist der Steg eher in einem verwahrlosten Zustand und zum Teil leerstehend.
Der Abriß des an der Hochstraße stehende Hochhauses in diesem Früjahr verstärkt diesen Eindruck noch mehr, da die Passage im Moment nur noch von der hinteren Seite begehbar ist. Zugleich ist dieser Abriß der Beginn der langfristigen Umgestaltung des Gebietes um den Steg.Wie lange es diesen Ort in seiner jetzigen Gestalt noch gibt, ist ungewiß. Die Tendenz geht jedoch in Richtung Rückbau aller drei Hochhäuser und der Stegpassage.
Als Ausstellungsraum bot sich der seit einigen Jahren leerstehende ehemalige Kondi-Supermarkt in der Stegpassage mit einer ca.620 m2 großen Ausstellungsfläche an.